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Was jetzt? – Die Woche – Zeitenwende: Kann sich Europa künftig verteidigen?

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Was jetzt? – Die Woche

Zeitenwende: Kann sich Europa künftig verteidigen?

Seit zwei Jahren tobt in Europa ein furchtbarer Krieg – und es ist kein Ende in Sicht. Im Gegenteil: Russland hat seine Industrie auf Krieg umgestellt und gewinnt allmählich die Oberhand in der Ukraine. Europa muss mehr liefern und sich zeitgleich für das Schlimmste wappnen. Ausgerechnet jetzt schwächelt die Nato – bei einer erneuten Trump-Präsidentschaft droht das transatlantische Verteidigungsbündnis gar zu kollabieren. Ob mit oder ohne die USA, Europa muss sich verteidigen können. Doch wie gelingt das? Kann die europäische Rüstungsindustrie liefern, was die Politik verspricht? Oder ist eine europäische Atombombe die Lösung? Das bespricht Moderatorin Dilan Gropengiesser in der 29. Folge von „Was jetzt? – Die Woche“ mit Michael Thumann, außenpolitischer Korrespondent und Leiter des Moskauer Büros der ZEIT.  

 

Mehr und mehr verzweifelt verteidigten ukrainische Soldaten seit Monaten die Stadt Awdijiwka in der Ostukraine gegen vorstoßende russische Einheiten. Doch nun ist die Stadt in russischer Hand. Den Ukrainern fehlt es an Geschossen, Raketen und schweren Waffen, um die Angreifer aufzuhalten. Aus dem Westen erreicht die Ukraine schlicht zu wenig Nachschub, die Kapazitäten der europäischen Rüstungsindustrien sind ausgereizt. Die neuen Daten des Ukraine Support Trackers des Instituts für Weltwirtschaft aus Kiel zeigen: Bis zum 15. Januar 2024 haben die EU-Mitgliedstaaten insgesamt 144 Milliarden Euro an Hilfe zugesagt, tatsächlich geflossen sind bislang allerdings nur 77 Milliarden Euro.  

Dazukommt, dass die USA, bisher wichtigster Unterstützer der Ukraine, innenpolitisch gelähmt sind. Seit Monaten blockieren die Republikaner im Kongress die Freigabe von finanziellen Mitteln für die Ukraine. Unter Präsident Joe Biden hat das Land seit Februar 2022 rund 43 Milliarden Euro an Militärhilfe bereitgestellt. Einen dauerhaften Ausfall der USA als Unterstützer der Ukraine könnte Europa aktuell nicht auffangen. 

Zeitgleich müssen sich die EU-Staaten um ihre eigene Sicherheit kümmern – und militärisch aufrüsten. Doch die vor zwei Jahren von Bundeskanzler Scholz ausgerufene Zeitenwende steckt fest und das 100-Milliarden-Euro-Sondervermögen für die Aufrüstung ist bald aufgebraucht. Verteidigungsminister Boris Pistorius mahnte deshalb bereits, Deutschland müsse wieder kriegstüchtig werden. Laut einer Analyse des Ifo-Instituts sind weder Deutschland noch die anderen europäischen Staaten derzeit ausreichend verteidigungsfähig. Immerhin können Frankreich und Großbritannien auf ein nukleares Waffenarsenal setzen. Kommt es nun zu einer zweiten Amtszeit Donald Trumps im Oval Office, könnte Europa plötzlich ohne die USA dastehen. Spätestens dann müssen Deutschland und die EU sich verteidigen können. 

In Russland selbst sind am Wochenende mehr als 400 Personen festgenommen worden, die um Alexej Nawalny trauern wollten. Der Oppositionelle und einstige Hoffnungsträger Russlands starb nach russischen Angaben am 16. Februar im Straflager Polarwolf in Charp. Nawalny hatte zahlreiche Demonstrationen und kremlkritische Recherchen organisiert – und wurde so zu Putins Staatsfeind Nummer eins. 2020 überlebte er nur knapp einen Giftanschlag mit dem Nervenkampfstoff Nowitschok. Bei seiner Rückkehr nach Russland wurde er festgenommen und saß seitdem in Haft. Unklar ist nun, wie sich der Tod Nawalnys auf die Opposition in Russland auswirken wird. 

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Im Podcast „Was jetzt? – Die Woche“ vertieft Moderatorin Dilan Gropengiesser jeden Donnerstag live mit Expertinnen und Experten und dem Publikum ein wichtiges Thema der Woche.



Geboren im Jahr 1971 in Esslingen am Neckar – zu einer Zeit, als das Internet, E-Mails und Mobiltelefone noch fremd waren. Schon ab 1986 war ich ein begeisterter Besitzer eines C64 und eignete mir als zweite Fremdsprache das „Basic“-Programmieren an. Im Jahr 1989 wagte ich den Schritt zur Gründung von „Pro Sound Esslingen“. Scho1999 erstellte ich meine erste eigene Webseite und erlernte als weitere Fremdsprache das „html“-Programmieren. 2001 wurde ich zu einem Gründungsmitglied des Vereins „Snowboard e.V.“ und erlebte 2009 die Abwrackprämie-Ära, die dazu führte, dass über 1500 Mercedes-Benz ihren Weg auf den Schrottplatz fanden – ein Erlebnis, das sicherlich seine Geschichten erzählt. Im Jahr 2015 fand ich mein Glück in der Ehe und trat 2017 den Freien Demokraten bei. Mein Engagement führte mich 2019 zur Kandidatur für den Gemeinderat in Ostfildern als Mitglied der FDP. Im Jahr 2021 stellte ich mich als Oberbürgermeister-Kandidat in Ostfildern zur Wahl und wagte mich im selben Jahr als Bundestagskandidat für die FDP im Wahlkreis Esslingen auf das politische Parkett. Im Jahr 2022 war ich maßgeblich an der Gründung und Übernahme der Position des Ortsvorsitzenden des Ortsverbands der Freien Demokraten in Denkendorf, Ostfildern und Neuhausen auf den Fildern beteiligt. Schließlich eröffnete ich im Jahr 2023 das erste Podcaststudio der „Radical Life Studios“, um auf meine ganz eigene Art und Weise Inhalte zu teilen und Gespräche anzustoßen. Durchweg politisch unbequem und immer öfter freundlich – so gestalte ich meinen Weg.

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