Kategorien

Standpunkte – Schadenfreude ist unangebracht | Von Felix Feistel

35

apolut: Standpunkte

Schadenfreude ist unangebracht | Von Felix Feistel

Ein Standpunkt von Felix Feistel.

Bei vielen Menschen sorgten die Aktionen der selbsternannten Letzten Generation und des aus Großbritannien stammenden Pendants Just Stop Oil in den vergangenen Monaten für Unmut. Immer wieder blockierten sie Straßen, indem sie sich daran festklebten, oder sie beschmutzten in Museen weltberühmte Kunstwerke mit Farbe oder Tomatensoße. In Italien verschmutzten sie unlängst das Wasser des Trevibrunnens mit schwarzer Farbe.(1) Sie gebärden sich damit rücksichtslos gegenüber den reichen Kulturschätzen Europas, und gegenüber den normalen Menschen, die lediglich auf dem Weg zur Arbeit im Stau stehen. Mehr noch, sie bürden Autofahrern die Schuld an dem auf, was sie als Klimakrise bezeichnen, und damit auch die Verantwortung, diese zu stoppen. Damit wenden sie sich an den vollkommen falschen Adressaten, tragen auf diese Weise nur zu einer tieferen Spaltung der Gesellschaft bei und lenken von Herrschaftsverhältnissen ab.

Viele haben die Mitglieder dieser Organisationen pathologisiert. Sie wurden als irre und gefährlich bezeichnet, als radikalisierte Ideologen, die auf dem Weg in den Terrorismus seien, und sie wurden als Klimakleber verschlagwortet, entmenschlicht und abgewertet. Angesichts der vollkommen Sinnlosigkeit ihrer Aktionen, der falschen Adressaten und der dennoch totalen Überzeugung, die mitunter an religiösen Eifer grenzt, ist das nachvollziehbar.

Umso mehr wird es Kritiker, oder gar Gegner dieser aktivistischen Bewegungen erfreut haben zu hören, dass bei einigen Mitgliedern Hausdurchsuchungen durchgeführt wurden, weil ernsthaft in Erwägung gezogen wird, dass es sich dabei um eine kriminelle Vereinigung handelt. Manche sprechen sogar von einer terroristischen Vereinigung, was zumindest die Ansicht so manchen von ihr geplagten widerspiegelt. So wurden den Aktivisten die Zugänge zu all ihren Informationskanälen abgeschnitten, einige der Gesichter der Bewegung zuhause aufgesucht und Gelder in Millionenhöhe beschlagnahmt. Hohn, Spott und vielleicht auch Schadenfreude mögen in dem ein oder anderen aufgestiegen sein, der diese Organisation verachtet. Diese Reaktionen und Gefühle sind zwar nachvollziehbar, sie sind aber ganz und gar unangebracht, und zwar aus mindestens zwei Gründen.

Erstens erinnert das Vorgehen staatlicher Institutionen sehr an das Vorgehen gegen diejenigen, die allgemein unter dem Begriff Querdenker subsumiert werden. Hausdurchsuchungen, Anklagen aufgrund fingierter oder erfundener Straftaten, Pathologisierung, die Einordnung als Verbrecher oder Terroristen, all das kennen wir aus der Bekämpfung einer Opposition, die sich gegen diktatorische Maßnahmen zur Wehr gesetzt, die das offizielle Narrativ in Frage gestellt und vor den Folgen der Maßnahmen sowie der als Impfung verkauften Genspritze gewarnt hat, und das zu Recht, wie nun auch in offiziellen Medien erstaunt herausfinden müssen. Ein aktuellerer Fall ist die Anklage gegenüber Professor Bhakdi, dem man aufgrund haltloser und abenteuerlicher Vorwürfe Volksverhetzung zur Last legen will, und der in erster Instanz freigesprochen wurde, den die Staatsanwaltschaft aber mit nur noch als religiös zu bezeichnendem Eifer weiter verfolgen will.

…weiterlesen hier: https://apolut.net/schadenfreude-ist-unangebracht-von-felix-feistel


Hosted on Acast. See acast.com/privacy for more information.

„Standpunkte“ ist der zweite Podcast, der bei Apolut sechsmal pro Woche erscheint und Themen aus den unterschiedlichsten Wissensbereichen aufgreift. In ausführlicher, vertiefender Art und Weise werden dem Zuhörer politische, gesellschaftliche aber auch ökologische Zusammenhänge näher gebracht.

Seit 2020 bin ich begeistert über die Möglichkeiten des Lebens. Weiß der Teufel, warum ich dennoch fünf verschiedene Jobs habe.

Schreibe einen Kommentar

X