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Piratensender Powerplay – E21: „Verschwörungskorridore und Meinungsdenker“

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Piratensender Powerplay

E21: „Verschwörungskorridore und Meinungsdenker“

00:30: Samira begrüßt und Friedemann lacht. Alles soweit normal.

01:50: Die Speisekarte heute per Lieferdienst: zehntausende realitätsskeptische Hampelmänner und -frauen vor dem Bundestag, miese Sozialempirie für angebliche Meinungskorridore – und zu Beginn natürlich kurz Trump. 

03:40: USA, USA, USA! Naja, heute stellen wir nur schnell fest: im Westen nichts neues (leider oder zum Glück). Trump soll ins Golfloch, Biden ins Weißhaus, wir werden sehen. Aber werden die Republikaner endgültig zur gefügigen Bewegungspartei? Soll der Begriff „Trumpismus“ weg? Wir wiederholen uns ein wenig und sagen: „Jein“. Ganz sicher aber: lest Nils Markwardt.

05:40: Trump ist nur Symptom, nur virtuoser Interpret dessen, was man so „Trumpismus“ nennt. Friedemann jedenfalls will nicht dagegen demonstrieren.

08:00: ÜBERLEITUNG, ÜBERLEITUNG… naja. Jedenfalls: „Querdenker“-„Demonstration“ in Berlin, wir wundern uns. Über deren Wirklichkeitsfabrikation zum Beispiel. Samira hat den Begriff „reality-based community“ mitgebracht, den ein Bush-Berater erfunden hat. Die jedenfalls ist Trump und den Querdenkern immer erstmal unterlegen.

11:50: Anekdotisches: Friedemann war im Bio-Markt und musste einen Korb zum Einkaufen nehmen. Jemand fand das „wie in der DDR“. Das macht ihn glauben, man muss von der Sachebene auf die performative Ebene. Also: Was wollen diese Totalitarismus-Vergleiche genau darstellen?

14:30: Ironischerweise ist das Infektionsschutzgesetz weniger Diktatur als der Zustand die Monate vorher, aber egal, genau darum geht´s ja gar nicht. Sondern um den „masochistischen Triumph“ einer laut leidenden Minderheit, die sich nur im maximalen Märtyrertum spürt.

20:00: Kann man diese Menschen ernst nehmen? Oder es ihnen andererseits überhaupt übelnehmen? Und andererseits wissen wir ja auch nicht, ob wir immer richtig liegen. Wir haben uns nur auf einen gewissen Konsens geeinigt inkl. Demokratie und Wissenschaft.

26:00: Samira empfiehlt Michael Seemann, den man auch unbedingt überall lesen sollte (Grüße!). Er hat eine Überorientierung bei den Verschwörungsmenschen festgestellt, die nicht mehr anerkennen können, dass auch etwas anderes wahr sein könnte. Auftritt Durkheim, der sich mit dem Suizid als Ergebnis einer Über- oder Unterintegration auseinandergesetzt hat. Sind „Querdenker“ vergleichbar über oder unter?

32:10: Antwort: beides gleichzeitig. Friedemann ruft all möglichen Denker auf, um eigentlich nur eins zu sagen: diese Menschen brauchen dringend eine neue Erzählung, weil die alten für sie nicht funktionieren. Sie haben eine Ich-Schwäche, und die kann man (vgl. aktuelle Autoritarismus-Studie) autoritär und/oder durch die völlige Entgrenzung des Ichs vermeintlich lösen. Also: narrativer Exodus, Wagenburg, ciao Gesellschaft.

38:00: Samira hat Bedenken hinsichtlich eines Marktplatzes der Erzählungen. Friedemann leitet über zu einer anderen Quatscherzählung: Cancel Culture. Die ja nur eine andere Form von Kritik ist. Und auf Wissenschaft übergreift. ÜBERLEITUNG 3000 zu…

41:05: …Samiras neuer Lieblingsstudie aus dem Hause Allensbach. Diese untersucht, ob linke Student*innen intolerant gegenüber anderen Meinungen seien, oder so ähnlich. Spoiler: das ist gescheitert (Samira erklärt, wie genau).

50:10: Spannend aber eher, was daraus gemacht wurde, also irgendwas mit sich verengenden „Meinungskorridoren“ und sowas in der FAZ. Weil Menschen halt nicht jeden Quatsch hören wollen, Überraschung, schon gar nicht an einer Universität. Was ist das für ein Meinungsuniversalismus?

Wir sind 2 Freunde die unterschiedlicher nicht sein könnten (wahrscheinlich doch schon) und reden über alles mögliche, solange es merkwürdig genug ist.

Und wir reden auch oft über Filme und Musik.

Geboren im Jahr 1971 in Esslingen am Neckar – zu einer Zeit, als das Internet, E-Mails und Mobiltelefone noch fremd waren. Schon ab 1986 war ich ein begeisterter Besitzer eines C64 und eignete mir als zweite Fremdsprache das „Basic“-Programmieren an. Im Jahr 1989 wagte ich den Schritt zur Gründung von „Pro Sound Esslingen“. Scho1999 erstellte ich meine erste eigene Webseite und erlernte als weitere Fremdsprache das „html“-Programmieren. 2001 wurde ich zu einem Gründungsmitglied des Vereins „Snowboard e.V.“ und erlebte 2009 die Abwrackprämie-Ära, die dazu führte, dass über 1500 Mercedes-Benz ihren Weg auf den Schrottplatz fanden – ein Erlebnis, das sicherlich seine Geschichten erzählt. Im Jahr 2015 fand ich mein Glück in der Ehe und trat 2017 den Freien Demokraten bei. Mein Engagement führte mich 2019 zur Kandidatur für den Gemeinderat in Ostfildern als Mitglied der FDP. Im Jahr 2021 stellte ich mich als Oberbürgermeister-Kandidat in Ostfildern zur Wahl und wagte mich im selben Jahr als Bundestagskandidat für die FDP im Wahlkreis Esslingen auf das politische Parkett. Im Jahr 2022 war ich maßgeblich an der Gründung und Übernahme der Position des Ortsvorsitzenden des Ortsverbands der Freien Demokraten in Denkendorf, Ostfildern und Neuhausen auf den Fildern beteiligt. Schließlich eröffnete ich im Jahr 2023 das erste Podcaststudio der „Radical Life Studios“, um auf meine ganz eigene Art und Weise Inhalte zu teilen und Gespräche anzustoßen. Durchweg politisch unbequem und immer öfter freundlich – so gestalte ich meinen Weg.

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