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Auf den Punkt: Der Fall Assange: „Journalismus ist kein Verbrechen“

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Auf den Punkt

Der Fall Assange: „Journalismus ist kein Verbrechen“

Julian Assange droht die Auslieferung in die USA. Für Lisa Kretschmer von „Reporter ohne Grenzen“ bedeutet das: Jeder Journalist müsse künftig befürchten, wegen Berichten zu Geheimdiensten, nationaler Sicherheit oder Kriegsverbrechen verfolgt zu werden.

Der Gründer von Wikileaks drohen in den USA bis zu 175 Jahre Haft. Dabei ist Julian Assange seit inzwischen elf Jahren nicht mehr in Freiheit. Nachdem die Whistleblowerin Chelsea Manning seiner Enthüllungsplattform geheime Videos und Dokumente von Kriegsverbrechen der US-Streitkräfte im Irak und Afghanistan zugespielt hat, steht er unter Dauerdruck. Am Freitag hat der Londoner High Court dem Auslieferungsersuchen der US-Behörden stattgegeben und das Urteil einer Vorinstanz aufgehoben. Damals war die Auslieferung von Assange unter Berücksichtigung seines psychischen und gesundheitlichen Zustands und die zu erwartenden Haftbedingungen untersagt worden. Washington hat diese Entscheidung jedoch angefochten – und bekam Recht.

„Journalismus ist kein Verbrechen und darf auch nicht zu einem solchen gemacht werden“, sagt Lisa Kretschmer von Reporter ohne Grenzen. Aber die aktuelle Entscheidung habe das Potenzial, dass Journalismus kriminalisiert wird und verfolgt wird. Assange wäre „der erste Herausgeber, der auf Grundlage des Spionagegesetzes verfolgt“ werden würde. Dabei habe er nur „auf Grundlage von geleakten Informationen Berichterstattung betrieben“. Jeder Journalist, jede Journalistin, jede Quelle, jedes Medienunternehmen müsse in Zukunft befürchten, dass Berichterstattung zu sensiblen Themen wie Geheimdienste, nationale Sicherheit oder Kriegsverbrechen verfolgt werden würden. Assange werde verfolgt für etwas, das in weiten Teilen nicht von den alltäglichen Aktivitäten eines Investigativjournalisten und Analysten zu unterscheiden sei. Kretschmer ist sehr skeptisch, dass Assange in den USA kein faires Verfahren erwarten würde. Auch habe sich seine gesundheitliche Lage eher verschlimmert. Aus Sicht von Reporter ohne Grenzen sei die sofortige, bedingungslose Freilassung die einzige Alternative.

Den Podcast von Reporter ohne Grenzen finden Sie unter wwww.reporter-ohne-grenzen.de/podcast

Weitere Nachrichten: Auslandreisen von Scholz und Baerbock, Impfpflicht für Pflegeberufe, Friedensnobelpreis.

Moderation, Redaktion: Lars Langenau

Redaktion: Tami Holderried, Moritz Batscheider

Produktion: Jakob Linus Arnu

Zusätzliches Audiomaterial über Reuters, Vice und ZDF Info.



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Geboren im Jahr 1971 in Esslingen am Neckar – zu einer Zeit, als das Internet, E-Mails und Mobiltelefone noch fremd waren. Schon ab 1986 war ich ein begeisterter Besitzer eines C64 und eignete mir als zweite Fremdsprache das „Basic“-Programmieren an. Im Jahr 1989 wagte ich den Schritt zur Gründung von „Pro Sound Esslingen“. Scho1999 erstellte ich meine erste eigene Webseite und erlernte als weitere Fremdsprache das „html“-Programmieren. 2001 wurde ich zu einem Gründungsmitglied des Vereins „Snowboard e.V.“ und erlebte 2009 die Abwrackprämie-Ära, die dazu führte, dass über 1500 Mercedes-Benz ihren Weg auf den Schrottplatz fanden – ein Erlebnis, das sicherlich seine Geschichten erzählt. Im Jahr 2015 fand ich mein Glück in der Ehe und trat 2017 den Freien Demokraten bei. Mein Engagement führte mich 2019 zur Kandidatur für den Gemeinderat in Ostfildern als Mitglied der FDP. Im Jahr 2021 stellte ich mich als Oberbürgermeister-Kandidat in Ostfildern zur Wahl und wagte mich im selben Jahr als Bundestagskandidat für die FDP im Wahlkreis Esslingen auf das politische Parkett. Im Jahr 2022 war ich maßgeblich an der Gründung und Übernahme der Position des Ortsvorsitzenden des Ortsverbands der Freien Demokraten in Denkendorf, Ostfildern und Neuhausen auf den Fildern beteiligt. Schließlich eröffnete ich im Jahr 2023 das erste Podcaststudio der „Radical Life Studios“, um auf meine ganz eigene Art und Weise Inhalte zu teilen und Gespräche anzustoßen. Durchweg politisch unbequem und immer öfter freundlich – so gestalte ich meinen Weg.

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