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Warum denken Sie das?: „Russisch ist nicht gleich Russland und nicht gleich Putin“

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Warum denken Sie das?

„Russisch ist nicht gleich Russland und nicht gleich Putin“

Die sechste Folge unseres Podcast „Warum denken Sie das?“ ist eine
Sonderfolge. Es geht um den russischen Angriffskrieg in der Ukraine.
Anders als sonst treffen nicht zwei Menschen zusammen, die in einer
Frage sehr unterschiedlich denken. Stattdessen begegnen sich im Studio
zwei Gesprächspartner, die beide vor Jahren ihr Land verließen und die
nun von Deutschland aus Russlands Angriffskrieg miterleben müssen. So
unterschiedlich ihre Biografien auch sein mögen – in der Frage des
Krieges sind sich einig: Er muss sofort gestoppt werden. Mascha
Kritchevski, 49 Jahre alt, wurde in Leningrad, dem heutigen Sankt
Petersburg, geboren. Sie kam bereits 1990 nach Deutschland und studierte
in Düsseldorf Germanistik und Amerikanistik, anschließend zog sie nach
Berlin. Dort fing sie als Moderatorin bei Radio Russkij Berlin an, einem
Berliner Sender für die russischsprachige Bevölkerung. Vor wenigen Tagen
hat sich der Sender wegen des Krieges in der Ukraine umbenannt – das
„Russkij“ verschwindet fortan aus dem Namen. Kritchevski ist entsetzt
und beschämt über den Angriffskrieg Putins. Zugleich berichtet sie von
einer zunehmenden Russen-Feindlichkeit in Berlin.

Oleksii Isakov wurde 1986 in Odessa in der Ukraine geboren. Vor zehn
Jahren kam er zum Studium der interkulturellen Kommunikation nach
Deutschland und blieb. Heute schreibt er an der Viadrina-Universität in
Frankfurt (Oder) an seiner Doktorarbeit und koordinierte bis zum Krieg
den Austausch mit Studierenden aus der Ukraine, Georgien, Kosovo und aus
Russland. Seine Eltern leben noch immer in Odessa. Isakov fürchtet
angesichts des Vormarschs der russischen Armee um das Leben seiner
Familie.

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Zwei Menschen sitzen sich gegenüber. Beide sind in einer politischen Frage völlig anderer Meinung: beim Impfen, in der Frage, wie der Westen mit Russland umgehen sollte, oder ob Gendern mehr Gerechtigkeit bringt. Beide haben Mühe zu begreifen, warum das Gegenüber solche Positionen vertritt. Dennoch versuchen sie in einem Gespräch zu verstehen, wie die andere Person zu ihren Ansichten kam. Das ist die Idee von “Warum denken Sie das?”

Jana Simon und Philip Faigle treffen in jeder Folge zwei Menschen, die in einer Frage vollkommen unterschiedlich denken. Sie besuchen die Gäste des Podcasts zu Hause, um zu erfahren, wie ihre Biographien ihr Denken geprägt haben und wie sie zu ihren Ansichten gelangt sind. Anschließend begegnen sich die beiden Antagonisten im Studio zum ersten Mal und versuchen zu ergründen, ob es nicht doch etwas gibt, was sie verbindet.

Dieser Podcast wird produziert von Pool Artists.

Seit 2020 bin ich begeistert über die Möglichkeiten des Lebens. Weiß der Teufel, warum ich dennoch fünf verschiedene Jobs habe.

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