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Standpunkte – Der Feind sitzt in Washington | Von Felix Feistel

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Der Feind sitzt in Washington | Von Felix Feistel

Ein Standpunkt von Felix Feistel.

In einem aufsehen erregenden Beitrag auf Substack hat der US-amerikanische Enthüllungsjournalist Seymour Hersh detailliert dargelegt, dass die USA in Zusammenarbeit mit der norwegischen Marine die Nord Stream Pipelines gesprengt haben. Demzufolge sollen die US-amerikanischen Marinetaucher des Tauch- und Bergungszentrums der US-Marine im Rahmen der BALTOPS 22 Sommermanövers Sprengladungen an die Pipelines angebracht haben, die dann drei Monate später per Fernauslöser gezündet worden waren, wobei drei der vier Stränge der beiden Pipelines zerstört wurden. Die Entscheidung über die Sprengung sei von Präsident Biden nach mehr als neunmonatiger Debatte gefällt worden.

Demnach gingen die Vorbereitungen der Sprengung schon vor dem Einmarsch der russischen Armee in die Ukraine los. Dabei ging es in der Debatte größtenteils nicht darum ob, sondern wie die Sabotage durchgeführt werden könne, ohne, dass bekannt würde, wer dahinter stecke. So griffen die Verantwortlichen auf Einsatzkräfte zurück, die direkt der US-amerikanischen Marine angehörten, und nicht dem Kommando für Sondereinsatzkräfte, dessen Geheimoperationen dem Kongress gemeldet und der Führung des Senats und des Repräsentantenhauses im Vorhinein hätten mitgeteilt werden müssen. So hat die Biden-Administration alles daran gesetzt, undichte Stellen zu vermeiden.

Hersh beruft sich dabei auf eine anonyme Quelle „mit direkter Kenntnis der Einsatzplanung“. Auf Anfrage antwortete Adrienne Watson, eine Sprecherin des Weißen Hauses: „Das ist falsch und völlig frei erfunden.“ und auch die CIA-Sprecherin Tammy Thorp antwortete: „Diese Behauptung ist komplett und völlig falsch.“ Deutschen Medien genügt das, um die Enthüllung Hershs als widerlegt anzusehen. Der Täter leugnet, nach seiner Tat befragt, jedes Mitwirken an dieser, und damit ist die Sache erledigt. Gleichzeitig wird ein großes Theater inszeniert, das von dem Angriff auf die Pipelines ablenken soll. So erklärt Edward Snowden, dass die Aufregung um angebliche chinesische Ballons und unbekannte Flugobjekte nichts weiter gewesen seien, als ein Ablenkungsmanöver von der Tatsache, dass bekannt wurde, dass die USA die Pipelines gesprengt haben. Gleichzeitig wird medial eine Betroffenheit inszeniert in Bezug auf den Absturz der MH-17 im Jahr 2014. Vor allem deutsche Medien bescheinigten Putin kurz nach der Veröffentlichung Hershs eine tragende Rolle beim angeblichen Abschuss der MH17 Maschine. Damit wird in einer großen Empörungsorgie abgelenkt von dem eigentlichen Skandal. Die Verantwortlichen streiten also ab, lenken ab und zeigen mit dem Finger auf andere.

Anders reagiert der russische Außenminister Sergei Lawrow. Auf einer Pressekonferenz erklärte er, dass US-Beamte die Beteiligung an dem Anschlag offen zugäben und sich sogar damit brüsteten. Grund für den Anschlag sei ihm zufolge die starke wirtschaftliche Zusammenarbeit von Deutschland und Russland in den vergangenen Jahrzehnten, die es Russland ermöglicht habe, mittels deutscher Technologie einen starken Energiesektor aufzubauen, der vielen US-amerikanischen Unternehmen eine ernst zunehmende Konkurrenz darstelle. Dass die Sprengung der Pipelines unabhängig von dem Krieg in der Ukraine geplant worden ist, lässt sich daraus schließen, dass die Vorbereitungen schon Ende 2021 begonnen haben. Noch vor dem Krieg in der Ukraine hatte die US-Adiminstration diesen Anschlag zudem angekündigt…

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Bildquelle: Dan Thornberg / shutterstock


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„Standpunkte“ ist der zweite Podcast, der bei Apolut sechsmal pro Woche erscheint und Themen aus den unterschiedlichsten Wissensbereichen aufgreift. In ausführlicher, vertiefender Art und Weise werden dem Zuhörer politische, gesellschaftliche aber auch ökologische Zusammenhänge näher gebracht.

Seit 2020 bin ich begeistert über die Möglichkeiten des Lebens. Weiß der Teufel, warum ich dennoch fünf verschiedene Jobs habe.

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