Die Ausgabe „Die Kunst (die Kunst) zu lieben“ des Podcast „Friendly Fire“:
Bedienen wir uns der TV-Analogie, so segeln wir in Freundschaften manchmal in ruhigen „Traumschiff“-Gewässern durch unseren Alltag und an anderen Tagen gleicht die Verbindung einer Folge „Streit um 3“. Die Älteren erinnern sich. Fakt ist: Wenn wir uns mit unseren Liebsten streiten, dann bedeutet das nicht das Aus, sondern dass wir miteinander in Beziehung gehen. Sorgen müssen wir uns machen, wenn die Diskussion ausbleibt. Im Laufe ihrer Freundschaft entwickelten unsere beiden Beef Jerks eine astreine Streitkultur. Der USP einer jeden Liebe.
Genau das wird in dieser Episode mehr als deutlich. Die Transparenz dieses Podcasts kennt zuweilen wirklich „Kein Pardon“. Am Ende ist eine Grundvorraussetzung für eine erfolgreiche Versöhnung wohl, dass man sich gegenseitig näher ist, als die Steckdosen in diversen Hotels vom Bett entfernt sind. Wir wollen uns an dieser Stelle des äußerst treffenden Polak’schen Bildes bedienen: In einer Freundschaft bist du mal die Katzenkralle und mal der Kratzbaum. Wie dem auch sei: Am Ende pfeifen die beiden feurigen Freunde gemeinsam „ihre persönliche Glücksmelodie“, um den filmischen Kreis zu schließen. Das Happy End zwischen dem Jimmy Fallon aus NRW und Dr. Phil aus Berlin.
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Oliver Polak und Micky Beisenherz sind Freunde. Das haben sie einander nie zerstören können. Und weiß Gott, Mühe haben sie sich gegeben. Ihre Leben verlaufen unterschiedlich, ihr Blick auf die Welt ist geprägt von ihren täglichen Erfahrungen und ihrer Lust, an der Fassade des anderen zu kratzen. Ist ja reichlich Fassade da.
Doch es eint sie die Liebe zur Musik, zur Kunst, zum Blödsinn. Zueinander. Wohin ihre Gespräche sie führen, das wissen sie selbst am wenigsten. Gerade noch gemeinsam intellektuell durch die Pfütze gesprungen, steigen sie plötzlich hinab in den Marianengraben ihres Daseins, und das Publikum stellt sich verdutzt die Frage: Ist das hier noch ein Podcast- oder belausche ich gerade heimlich eine Therapiestunde?