Kriminalität gibt es jeden Tag. In Deiner Stadt, Deinem Viertel, vielleicht sogar gleich nebenan. "Ohne Bewährung" beleuchtet die spannendsten Kriminalfälle des Ruhrgebiets seit Ende der 1990er-Jahre - und die anschließenden Prozesse an den Gerichten zwischen Duisburg und Hamm, zwischen Hagen und Münster. Jörn Hartwich und Martin von Braunschweig sind seit über 20 Jahren als Gerichtsreporter im Ruhrgebiet unterwegs. Gemeinsam mit Alicia Theisen und Nora Varga erzählen sie von den spannendsten Fällen und Gerichtsprozessen und natürlich den Stories dahinter. Wie war die Atmosphäre im Gerichtssaal und was machen die Täter:innen heute? Alle zwei Wochen gibt es eine neue Folge "Ohne Bewährung". Impressum von Radio 91.2: https://www.radio912.de/rechtliches/der-sender-ueber-uns/impressum.html Impressum der Ruhr Nachrichten: https://www.ruhrnachrichten.de/impressum/Findest Du X-TAC.MEDIA gut und möchtest uns unterstützen? Hilf uns mit einer kleinen Spende.
Ohne Bewährung – True Crime von hier
Die kleine Emma: von der Mama getötet
In einer Bottroper Wohnung machen Rettungskräfte im Januar 2022 eine schreckliche Entdeckung. Sie finden die Leiche der kleinen Emma. Sie liegt auf dem Bett der Mama, hat ihr Kuscheltier noch im Arm. Drumherum ist alles voller Blut. Ein Sanitäter, der später vor Gericht
vernommen wird, kämpft bei seiner Zeugenaussage mit den Tränen. Emma wurde nur sechs Jahre alt. Sie wurde von ihrer eigenen Mutter getötet. Im Herbst 2022 ist die damals 46-Jährige am Essener
Schwurgericht wegen Mordes zu 13 Jahren Haft verurteilt worden. Die
Richter sprachen von einer katastrophalen Tat.
Ich weiß gar nicht so richtig, wie wir mit diesem Fall beginnen sollen.
Weil er so unglaublich traurig ist. Und weil er später auch im Prozess so
viele Emotionen ausgelöst hat. Nicht nur bei den Angehörigen. Und auch
nicht nur auf den Zuschauerplätzen, auf denen damals immer viele Leute
gesessen haben, die den Prozess beobachtet haben. Sondern auch bei
den absoluten Profis, bei denen man eigentlich denkt: Die haben schon
alles gesehen – die kann eigentlich nichts mehr schocken. Aber genau
das war hier anders. Bei diesem Prozess hat sogar ein Rettungssanitäter
mit den Tränen gekämpft – und konnte dann sekundenlang nicht
weiterreden. Weil er selbst Kinder hat, wie er den Richtern gesagt hat.
Und genau darum geht es in unserem Fall. Um ein Kind. Um die kleine
Emma.
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