Mordlust
#124 Alles auf Rot
Triggerwarnung: In beiden Fällen geht es um suizidale Gedanken.
Einen kleinen Einsatz im Handumdrehen zu richtig viel Geld machen: Das ist der Traum von vielen Menschen, die ihr Geld in Spielhallen oder Online-Casinos verzocken. Manche verlieren dabei nicht nur Zeit und Kleinbeträge, sondern setzen ihre ganze Existenz aufs Spiel. Diesmal geht es bei “Mordlust – Verbrechen und ihre Hintergründe” um die Glücksspielsucht und um Betroffene, die denken, dass der einzige Ausweg aus ihren Spielschulden die Gewalt ist.
“Felicitas” und “Frank” wollen mit den Hunden nach Bayern fahren – einfach mal rauskommen und abschalten. Doch schon auf der Autobahn gerät das Ehepaar wieder einmal in Streit – und dann kracht es. Der Unfall fordert ein Todesopfer. Mindestens genauso furchtbar ist der Fund, den die Ermittler:innen anschließend im Haus des Paares machen.
“Antonia” freut sich, als sie am Freitagmorgen zur Arbeit geht und die Sonne vom Himmel scheint. Sie hat die Frühschicht hinter der Theke einer Spielhalle im Ort. Obwohl es erst 7 Uhr morgens ist, wartet heute schon Stammkundschaft auf sie. Sie weiß nicht, dass der Mann nicht nur Gewinne, sondern auch Gewalt im Sinn hat.
Wenn sich Betroffene mit ihrer Spielsucht an Familie und Freund:innen wenden, heißt es oft: “Hör doch einfach auf zu zocken.” Viele wissen nicht, dass es sich um eine psychische Krankheit handelt und “einfach aufhören” nicht so einfach ist. Was in den Köpfen von pathologischen Spieler:innen vorgeht, warum sie vor Gericht manchmal mildere Strafen bekommen und wie es manche sogar schaffen, in Casinos zu schummeln, hört ihr in dieser Folge.
Experte in dieser Folge: Tobias Hayer, Psychologe und Glücksspielforscher an der Universität Bremen
**Kapitel**
• Fall “Frank ”
• AHA: Warum macht Glücksspiel süchtig?
• Weg in die Kriminalität
• Fall “Antonia ”
• AHA: Glücksspielsucht & strafrechtliche Schuld
• Hot Mode und andere Probleme von Spieler:innen
• Paranoia und Betrug
• Überfälle auf Casinos
• Problem mit Verfügbarkeit und Werbung
• Problem mit Werbung
**Credit**
Produzentinnen/Hosts: Paulina Krasa, Laura Wohlers
Recherche: Paulina Krasa, Laura Wohlers, Isabel Mayer
Schnitt: Pauline Korb
**Shownotes**
Beratungsstellen für Spielsüchtige und Angehörige
Fachverband Glücksspielsucht e.V.: https://shorturl.at/gjoS8
BZgA: BZgA-Telefonberatung zur Glücksspielsucht: https://shorturl.at/ioqL5
Spielfrei werden & bleiben (Sascha Heilig): https://shorturl.at/goBKQ
*Fall “Frank”*
Urteil Landgericht Paderborn, 01 Ks 12/20
WAZ: Der Gerichtsreporter: Die Muttermörderin und das Erbe: https://shorturl.at/bdIOT
Westfalen-Blatt: Ex-Mann belastet Angeklagte: https://shorturl.at/zBDQ4
Westfalen-Blatt: “Das Verhältnis zu meinen Eltern war gut”: https://shorturl.at/kpCX8
Nordbayern.de: Lebenslang: Frau wollte Muttermord ihrem Mann anhängen: https://shorturl.at/fADV6
*Fall “Antonia”*
Urteil Landgericht Kaiserslautern, 4 Ks 6035 Js 9647/14
Rheinlandpfalz: Donnersbergkreis: Raubüberfall auf Spielhalle: https://shorturl.at/mnvzW
Rheinlandpfalz: Donnersbergkreis: Für 770 Euro zum Mord bereit?: https://shorturl.at/fkMWX
Rheinlandpfalz: Donnersbergkreis: Die Angst ist geblieben: https://shorturl.at/ACN35
*Diskussion*
SZ: Mini-Löhne für Gefangene gefährden Resozialisierung: https://shorturl.at/lDGX0
Universität Bremen und Institut für interdisziplinäre Sucht- und Drogenforschung: Ergebnisse der Glücksspiel-Survey 2021: https://shorturl.at/oSW16
Universität Bremen: Gerhard Meyer: Beurteilung der Schuldfähigkeit bei Glücksspielsucht: Craving als Kriterium einer Einschränkung der Steuerungsfähigkeit: https://shorturl.at/fqvwW
Welt: Online-Glücksspiel: “Die weitgehende Liberalisierung ist äußerst gefährlich”: https://shorturl.at/wzHRU
Y-Kollektiv: Online-Casino: Wie der Glücksspiel-Hype auf Twitch funktioniert: https://t.ly/8myL
BR: Netzwelt:
**Partner der Episode**
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Im True Crime-Podcast “Mordlust – Verbrechen und ihre Hintergründe”
sprechen die Journalistinnen Paulina Krasa und Laura Wohlers über wahre Kriminalfälle aus Deutschland. In jeder Folge widmen sich die Reporterinnen zwei Fällen zu einem spezifischen Thema und diskutieren strafrechtliche und psychologische Aspekte. Dabei gehen sie Fragen nach wie: Was sind die Schwierigkeiten bei einem Indizienprozess? Wie überredet man Unbeteiligte zu einem falschen Geständnis? Und wie hätte die Tat womöglich verhindert werden können? Mord aus Habgier, niedrigen Beweggründen oder Mordlust – für die meisten Verbrechen gibt es eine Erklärung und nach der suchen die beiden. Außerdem diskutieren die Freundinnen über beliebte True Crime-Formate, begleiten Gerichtsprozesse und führen Interviews mit Expert:innen. Bei “Mordlust” wird die Stimmung zwischendurch auch mal aufgelockert – das ist aber nicht despektierlich gemeint.
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