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#117 Sterbenskrank?

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Mordlust

Triggerwarnung: Im ersten Fall geht es um Selbstverletzendes Verhalten

Krebs, Herzinfarkt oder Knochenbruch… Täglich landen zehntausende Patient:innen in deutschen Krankenhäusern. Allerdings finden sich unter ihnen auch einige, die gar nicht wirklich krank sind. Menschen, die aus vorgetäuschten Krankheiten Vorteile ziehen wollen und Betrug begehen. Die Fälle dieser Folge “Mordlust – Verbrechen und ihre Hintergründe” zeigen, welchen Schaden ausgedachtes Leid anrichten kann.

Ina lernt Lara in einer Facebook-Gruppe für Roland Kaiser-Fans kennen. Als sie von Laras schwerer Krebserkrankung erfährt, ist sie tief berührt. Ohne zu zögern beschließt die 45-Jährige die wenigen Monate, die Lara noch bleiben, so schön wie möglich für sie zu gestalten. Ina pflegt Lara, plant Ausflüge, organisiert Reisen und Überraschungen – sogar ein Treffen mit Roland Kaiser höchstpersönlich macht Ina möglich. Doch als sie schließlich Laras letzten Wunsch erfüllen will und eine Kreuzfahrt für sie organisiert, findet sie statt der ersehnten Tickets plötzlich eine Vorladung der Polizei in ihrem Briefkasten…

Kurt geht es richtig mies. Erst stirbt seine geliebte Frau Hilda, dann erkrankt er so schwer an Rheuma, dass er gezwungen ist, auch noch seinen Job aufzugeben. Der 58-Jährige muss sich nun ganz alleine mit seiner knappen Rente durchkämpfen. Doch als Kurt an einem späten Novemberabend ein Paket mit Sportschuhen entgegennimmt, weiß er noch nicht, dass sein schlimmster Kampf gerade erst beginnt. Der Kampf um seine Identität.

Wenn Menschen Krankheiten nur vorspielen, nennt man sie Simulant:innen. Sinn und Zweck des Schauspiels: Aufmerksamkeit, Mitleid, Arbeitserleichterung und manchmal auch finanzielle Vorteile. Einige handeln aber aus einem anderen Grund: aus Zwang, weil sie an einer psychischen Krankheit – einer “artifiziellen Störung” – leiden. Wir sprechen darüber, was die Hintergründe dieser Erkrankung sind. Außerdem: Paulina hat das Buch von Josef Fritzl gelesen und hat einiges dazu zu sagen.

Interviewpartnerin in dieser Folge: Prof. Dr. Annegret Eckhardt-Henn, Ärztliche Direktorin der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie am Klinikum Stuttgart

**Kapitel**

1. Fall Ina
2. AHA: Abgrenzung Simulation und Artifizielle Störung
3. Fall “Kurt”
4. AHA: Münchhausen Syndrom
5. Münchhausen-by-Internet
6. Strafmaß

**Credit**
Produzentinnen/Hosts: Paulina Krasa, Laura Wohlers
Recherche: Paulina Krasa, Laura Wohlers, Vera Grün
Schnitt: Pauline Korb

**Shownotes**

*Fall Ina*
Amtsgericht Leipzig, Strafbefehl vom 03.01.2022 – 215 Cs 618 Js 23527/19
Sat.1-Frühstücksfernsehen: Erfundenes Krebsleiden: https://bit.ly/43qJwGf
Bild: Die falsche Krebskranke von Roland Kaiser: https://bit.ly/3MuJZBb

*Fall “Kurt”*
Amtsgericht Wuppertal, Urteil vom 17.02.2020 – 10 Ls-921 Js 1170/17-9/19: https://bit.ly/40ZIcbu
Zeit: Identitätsraub: https://bit.ly/3KvuZ34
Deutschlandfunkkultur: Diebstahl einer Identität: https://bit.ly/3KulcKD

*Diskussion*
Handelsblatt: Krankenstand: https://bit.ly/43hqZfr
Klinikum Stuttgart: Artifizielle Störungen: https://bit.ly/43on7Jn
Ärzteblatt: Münchhausen-Syndrom: https://bit.ly/3zTy87W
RP-Online: Betrug auf Tiktok: https://bit.ly/3UteM3l

**Partner der Episode**
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Die beiden True Crime Podcasterinnen Leonie Bartsch und Linn Schütze begeben sich auf die Suche nach einem Mörder und gehen der Frage nach, ob dieser bereits im Gefängnis sitzt – oder noch frei rumläuft.

Im True Crime-Podcast „Mordlust – Verbrechen und ihre Hintergründe“ sprechen die Journalistinnen Paulina Krasa und Laura Wohlers über wahre Kriminalfälle aus Deutschland. In jeder Folge widmen sich die Reporterinnen zwei Fällen zu einem spezifischen Thema und diskutieren strafrechtliche und psychologische Aspekte. Dabei gehen sie Fragen nach wie: Was sind die Schwierigkeiten bei einem Indizienprozess? Wie überredet man Unbeteiligte zu einem falschen Geständnis? Und wie hätte die Tat womöglich verhindert werden können? Mord aus Habgier, niedrigen Beweggründen oder Mordlust – für die meisten Verbrechen gibt es eine Erklärung und nach der suchen die beiden. Außerdem diskutieren die Freundinnen über beliebte True Crime-Formate, begleiten Gerichtsprozesse und führen Interviews mit Expert:innen. Bei „Mordlust“ wird die Stimmung zwischendurch auch mal aufgelockert – das ist aber nicht despektierlich gemeint.

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Seit 2020 bin ich begeistert über die Möglichkeiten des Lebens. Weiß der Teufel, warum ich dennoch fünf verschiedene Jobs habe.

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